Rudolf Bott: Einfachheit und Konsequenz

Der Altar des Neuburger Goldschmiedes Rudolf Bott von 1999 verkörpert mit seiner weit ausladenden Platte die Grundform einer langen Tafel. Die schlichte Form betont die Horizontale. Die Wahl des Materials Stahl, aus Erz gewonnen , symbolisiert Erdverbundenheit. Seine Grundeigenschaft ist die Schwere.. Dieses große materielle Gewicht von 3000 kg macht den Altar im eigentlichen Sinn des Wortes zum Schwerpunkt des Kirchenraumes, seiner liturgischen Bedeutung entsprechend. Seine Herstellung geschah mit großem Aufwand: Die geschnittenen Stahlplatten wurden in einem Glühofen erhitzt und mit Hydraulikhämmern zu einem Block geschmiedet. Nach dem Erkalten wurde die Oberfläche in walzrauem Zustand belassen, was ihr ein lebendiges, nuancenreiches Aussehen verleiht. Das ist für Bott, der viel Erfahrung im Umgang mit Sakralräumen hat, ein Stück Poesie.

Kerzenständer,Figurensockel und Lichterbank (Bott)


Lit: Monika Römisch, Kath. Pfarrkirche St. Martin München-Moosach, Lindenberg 1999
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