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FRIEDHOF AN DER
ALTEN ST. MARTINSKIRCHE
 

Was gibt es [Neues] auf unserem Friedhof an
der Alten St. Martinskirche?

Die Geschichte unseres Friedhofs

Die Alte St. Martinskirche ist erstmals 815 in der Schenkungsurkunde des Grafen Cundhart und seiner Frau Adalfrit erwähnt. Die ursprüngliche Holzkirche wurde Mitte des 12. Jahrhunderts durch einen Bau aus Steinen ersetzt. Aus dieser Zeit stammen heute noch die Apsis und die Grundmauern des Kirchturms. Somit ist sie die älteste noch stehende Kirche Münchens. Mit großer Wahrscheinlichkeit befand sich auch von Anfang an eine Begräbnisstätte an der St. Martinskirche.
1315 wird das Dorf Moosach als Filiale der Pfarrei St. Peter und Paul, Feldmoching, mit Bestattungsrecht erwähnt.
Im südlichen Teil des Friedhofes befinden sich Grabdenkmale Alt-Moosacher Familien, im nördlichen Teil sind meist Moosacher Neubürger bestattet. Besonders hervorzuheben ist das Grab des königlichen Fasanenmeister Weiß und die Epitaphien der königlichen Fasanenmeister Sperr an der südlichen Kirchenwand.
Auf einem Plan des Friedhofes von 1898 sind 260 Grabstellen vorgesehen. Rund 220 davon waren belegt. Aus Sorge, dass bei einer Epidemie oder einer erhöhten Sterblichkeitsrate die Grabstellen nicht mehr ausreichen könnten, wurde nach einer neuen Begräbnisstätte gesucht.
1906 einigten sich schließlich die Stadt München und Moosach dahingehend, dass Moosach auf dem neuen Westfriedhof die Sektion XV als Begräbnisplatz erhält.
Die letzte offizielle Bestattung auf unserem Friedhof fand am 24.12.1909 statt. Der Friedhof wurde nie geschlossen, das Recht zur Bestattung wurde nie aufgegeben. Der Friedhof findet sich auf allen Bebauungsplänen der Stadt München.
Langsam verfiel der Friedhof, die Friedhofsmauer musste 1960 aus Sicherheitsgründen abgetragen werden. Vandalismus machte sich breit. Viele Grabdenkmale waren sanierungsbedürftig, Büsche, Buchs und Efeu breiteten sich aus, der Friedhof verwilderte mehr und mehr. In einer Gemeinschaftsaktion von Moosacher Bürgern wurde die Friedhofsmauer in den 1970er Jahren wieder aufgebaut, um die Ruhe und Abgeschiedenheit im Friedhof zu erhalten.
Immer wieder gab es Bestrebungen, den Friedhof zu reaktivieren, so auch unter Pfarrer Lindenberger, aber erst 2005 bildete sich der „Arbeitskreis Friedhof“, um das Projekt voranzutreiben.
Die erste große Aktion war, die Grabmale vom pflanzlichen Wildwuchs zu befreien, um dem Friedhof sein „Gesicht“ wiederzugeben. Nicht allen Moosachern gefiel dies, sie hätten den „Dschungel“ lieber behalten. Aber nur wenn man die Grabinschriften lesen kann und wenn die Gräber in ordentlichem Zustand sind, ist ein bewusstes Gedenken an die Verstorbenen möglich. Die nicht betreuten Grabstätten wurden sparsam bepflanzt und bald fanden sich fleißige Hände, die ehrenamtlich die Pflege übernahmen.
Auch wurde der Friedhof an Allerseelen wieder in das kirchliche Leben mit einbezogen: seit 2008 gibt es nach einem Requiem in der ersten Novemberwoche einen feierlichen Umgang mit Segnung der Gräber.
Ab 2011 wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt der Zustand aller Grabdenkmale dokumentiert und dabei dringender Handlungsbedarf festgestellt.

Die meisten Sorgen bereiten diejenigen Grabdenkmale, die nicht ausreichend standfest sind und eine Gefahr für die Besucher darstellen.

In der Stele brennt das Totenlicht

Das sphärische Kreuz weist überall hin

Viele andere dringliche Vorhaben in der Pfarrei (neue Orgel) ließen den Friedhof wieder ein wenig in Vergessenheit geraten, aber seit 2013 ist der Arbeitskreis Friedhof einen großen Schritt vorangekommen:
Viele Zuschussanträge wurden gestellt und zum Teil auch positiv beschieden; u. a. haben das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, der Bezirksausschuss 10 Moosach, die Mooseder-Stiftung, die Sparda-Bank Moosach, der Kulturbaufonds der LHSt München und der Bezirk Oberbayern zum Teil erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt. Daneben gehen auch immer wieder Spenden von den Moosacher Bürgern ein. Dafür sagen wir ein herzliches Vergelts Gott!
Das Jahr 2015 war für unsere Arbeit am Friedhof überaus erfolgreich: die Wege um die Kirche wurden saniert, teilweise verbreitert, tiefergelegt und somit wurde ein barrierefreier Zugang zum Friedhof und zur Kirche geschaffen. Fast alle Grabmale auf der Nordseite konnten saniert werden. Das eindrucksvolle Fletzinger-Grabmal fand einen neuen Platz an der Westmauer.
Die Friedhofsordnung, die Gestaltungsordnung und die Gebührenordnung wurden erarbeitet und nach Genehmigung durch das Erzbischöfliche Ordinariat durch öffentliche Bekanntmachung in Kraft gesetzt; Bestattungen von Särgen und Urnen sind ab jetzt wieder möglich. Den Bestattungsvertrag haben wir mit der Firma Karl Albert Denk abgeschlossen. Die reibungslose Abwicklung des Friedhofsbetriebes wird im Pfarrbüro verwaltungstechnisch umgesetzt. Im Sommer 2016 hatten bereits zwei Neubestattungen stattgefunden.

Die feierliche Segnung und Einweihung der Anlage erfolgte am 8. Oktober 2016 durch Pfr. Martin Cambensy. Besonderes Augenmerk verdient das bereits auf der Südseite aufgestellte sphärische Friedhofskreuz und das aus heimischen Steinen errichtete, ca. 4 Meter hohe Totenlicht. Vom Verein für christliche Ausstellungskunst e.V. wurden diese Kunstwerke mit namhaften Mitteln gefördert. Die im Rahmen der Grabungsarbeiten gefundenen Gebeine wurden am Tag der Einweihung wieder beigesetzt. Das auf der Nordseite befindliche, von der Reservistenkameradschaft München-Nord betreute Ukrainergrab erhielt ein neues Kreuz.

Pfarrer Viitovitch segnet das Grab der
beiden ukrainischen Zwangsarbeiter


Pfarrer Cambensy segnet die Stele

Immer noch warten einige Grabmale auf ihre Restaurierung. Hierfür erbitten wir Ihre Hilfe, denn es bedarf noch weiterer finanzieller Unterstützung, um das Friedhofsprojekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Helfen Sie entweder mit einer Spende oder mit dem Erwerb eines bestehenden Grabdenkmals als ihre künftige private Begräbnisstätte.

Durch Ihre Unterstützung bleibt dieser Friedhof an der Alten St. Martinskirche in seiner Einmaligkeit erhalten!
Spenden erbeten an:
Kath. Pfarramt St. Martin – Moosach
Bankverbindung: Ligabank EG München
IBAN: DE 73 7509 0300 0002 1444 50
V. i. S. d. P.
Arbeitskreis Friedhof Cornelia Scheuerer (Stand Oktober 2020)
c/o Kath. Pfarramt St. Martin - Moosach,
Chemnitzer Platz 9, 80992 München
Tel.: 089 / 143141-0


Zu Ihrer Information:
[Die Friedhofsordnung]

[Die Gestaltungsordnung]
[Die Gebührenordnung]
[Öffungszeiten] des Friedhofs an der Alten St. Martinskirche im Winter

 
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