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Monsignore Martin Cambensy, Pfarrer |
Viel gesehen hat er schon, erst einmal
bei seinen Auftritten mit den Regensburger Domspatzen, dann beim Studium
in Rom und nicht zuletzt bei seiner letzten Stelle als Diözesanjugendpfarrer,
als er regelmäßig durch ganz Oberbayern gondelte. Viel
gehört hat er auch schon bei 140 Mitarbeitern und 40 Außenstellen,
doch das Zuhören fällt ihm leicht in seiner ruhigen Art.
Und aus dem, was er gesehen und gehört hat, daraus formt Martin
Cambensy nach reiflicher Überlegung ein Cross Over, eine Begegnung,
einen Kompromiss.
Aus Graubünden haben die Cambensys den Namen im 18. Jahrhundert
mitgenommen, erst nach Trier und dann nach München. Dort wurde
Martin Cambensy als erstes von vier Kindern am 18.09.59 in Neuhausen
geboren und zwar in eine Kirchenmusikerfamilie hinein. Seine Begabung
wurde schon früh erkannt, und ab der 7. Klasse wurde er bei den
Regensburger Domspatzen ins Gymnasium aufgenommen.
Nach dem Abitur studierte er zwei Jahre in München, doch dann
zog es ihn nach Rom, an die päpstliche Universität Gregoriana.
Besonders hatte es ihm die Stadt und sein Wohnheim, dem Collegium
Germanicum et Hungaricum mit seinen internationalen Mitstudenten angetan.
Seine Abschlussarbeit Gewissensbildung bei Jugendlichen' weist
schon auf seine spätere Aufgabe hin. Nach der Priesterweihe in
Rom, den Kaplansjahren in Germering und München und dreijähriger
Jugendpfarrertätigkeit in Pasing und Aubing, zu der er auch durch
Hans Lindenberger angeregt wurde, war er seit 1995 Jugendpfarrer für
das gesamte Gebiet der Erzdiözese von München und Freising,
also von Berchtesgaden bis Rottenbuch, von Landshut bis Garmisch.
Jugendliche bei der Erwicklung begleiten
Martin Cambensy arbeitete also intensiv mit den sieben Jugendverbänden
der Erzdiözese zusammen, auf allen ihren Ebenen, in den 40 Außenstellen
(wie der in der Eversbuschstraße), im Erzbischöflichen
Jugendamt selbst, und sonst überall, wo sich katholische Jugendliche
zusammengeschlossen haben. Es ging ihm darum, ihnen Bedingungen und
Räume zu eröffnen, sich selbst zu organisieren.
Das konnte mal ein Gespräch mit der Bistumsleitung bedeuten,
den Jugendlichen doch die Schlüssel zu ihren Räumen zu überlassen
oder mal ein Gespräch mit dem Pfarrer, einen selbstverwalteten
Jugendetat einzurichten. "Das ist mir wichtig: Wo stehen die
Jugendlichen? Was brauchen sie jetzt? Was bewegt sie?" erläutert
Martin Cambensy - eine Einstellung, die ihn auch bei seiner Arbeit
mit Erwachsenen leitet. Er zeigte den Jugendlichen aber auch gerne
auf, was sie schon können, wo ihre Kompetenzen liegen. Da traute
sich mancher doch ein Ehrenamt zu. Gleichzeitig ging es auch um das
Einüben eines guten Miteinanders, um Verbindlichkeit und Verantwortlichkeit,
um Gewissenhaftigkeit. Spaß machten Martin Cambensy auch die
großen Treffen, Jugendkorbinian in Freising mit 6000 Teilnehmern,
die Weltjugendtage in Paris, Rom und Toronto, wo immerhin 200 Jugendliche
aus der Erzdiözese teilnahmen. Dort erfuhr der Italienfan in
großem Maßstab, was ihm an Rom so gefällt: Sich mit
den unterschiedlichsten Menschen austauschen, das Schauspiel der Auseinandersetzung
genießen, am öffentlichen Leben teilnehmen, einfach mal
über den Kirchturm blicken. Das ist Martin Cambensy auch wichtig
in seiner Gemeindearbeit.
Die musikalischen Experimente
Auf diesen Wallfahren kam auch die Musik nicht zu kurz, jugendkirchliche
Musik aller Nationen. Nicht zuletzt das inspirierte den Musikliebhaber
zu seiner Spezialität, die zu seinem Markenzeichen wurde: Die
Cross Over-Gottesdienste. Unter vollem Multi-Media-Einsatz wurden
die verschiedensten Musikstile kombiniert - immer im Dienst des Themas,
versteht sich. Nicht Show, sondern Botschaft für Jugendliche
von Jugendlichen selbst vorbereitet, und sei es mit Break Dance oder
mit Cheer Leadern. "Auch für eine Gemeinde ist es wichtig,
sich darzustellen und sich in Szene zu setzen, nur stimmig muss es
sein," erklärt Cambensy.
Das neue Hobby - die neue Stelle
Als die geselligen Anlässe und seine Vorliebe für Cocktails
zu sehr angeschlagen hatten, entdeckte Martin Cambensy den Ausdauersport
für sich. Nun läuft und radelt er begeistert, und er probiert
gerade die besten Wege von Moosach in die Innenstadt aus. Und er wurde
gleich entdeckt: Pfarrer Summerer aus dem Olympischen Dorf bat ihn,
sein Nachfolger als bayrischer Sportpfarrer zu werden und den Dialog
mit den Sportverbänden weiterzuführen. Als ihm der scheidende
Hans Lindenberger seine Stelle in St. Martin empfahl, griff er gleich
zu; denn "seinem Urteil traue ich. Und in Moosach wächst,
was mir an München so gut gefällt: Großstädtisches
Flair und Vielfalt in überschaubarem Rahmen."
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